Ein Job, zwei Menschen, vier Quartiere

Der eine kümmert sich um die Quartiere in Billstedt und Horn, der andere um Blankenese und Iserbrook: Klaus Sievers und Ingo Pöttrich sind beide Hausmeister beim BVE und haben damit insofern eigentlich die gleichen Aufgaben. Dennoch: Im Arbeitsalltag gibt es Unterschiede.

Um 07:00 Uhr startet der Arbeitstag von Ingo Pöttrich. Eine Stunde geht er durch seine Quartiere in Billstedt und Horn und sammelt den Müll ein, der sich seit seinem Feierabend vor den Hauseingängen und in den Grünanlagen angesammelt hat.

Klaus Sievers beginnt seine Arbeit um 07:30 Uhr. In seinem Büro in der Sülldorfer Landstraße bereitet er sich auf seine Sprechstunde vor und liest E-Mails oder hört die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter ab. Wenn es Müll gibt, sammelt er ihn bei seinen Rundgängen durch das Quartier ein. Die Menge bleibt überschaubar: »Es verliert höchstens mal jemand ein Taschentuch oder neuerdings eben eine Maske«, erzählt er.

Werktags von 08:00 bis 09:30 Uhr halten alle BVE-Hausmeister ihre Sprechstunde ab – telefonisch oder in ihren Büros vor Ort. »Besonders in Billstedt und Horn kommen die Mitglieder gerne persönlich vorbei, um ihre Anliegen vorzutragen«, sagt Ingo Pöttrich. »Das liegt auch an den bestehenden Sprachbarrieren.«

Neben dem persönlichen Besuch oder einem Telefonat nutzen die Mitglieder die klassische E-Mail, um ihren Hausmeister zu kontaktieren. »Oder sie wählen die ›Wo ich sie gerade sehe‹-Methode«, erzählt Klaus Sievers. »Wenn ich durch das Quartier gehe und mich ein Mitglied sieht, nehme ich oft Schadensmeldungen auf oder erfahre andere Anliegen.« Stören tut ihn das nicht. Ganz im Gegenteil: »Ich schätze den persönlichen Austausch mit den Mitgliedern sehr. Einige habe ich als Kinder kennengelernt und heute leben sie mit ihren eigenen Familien im Quartier«, berichtet er.

Nach der Sprechstunde werden die Schadensmeldungen abgearbeitet. Fragestellungen von Mitgliedern versuchen beide Hausmeister so schnell wie möglich zu lösen. Ingo Pöttrich und Klaus Sievers übernehmen Kleinreparaturen selbst: vom Brauseschlauch über defekte Lichtschalter bis hin zur Steckdose. Für größere Reparaturen beauftragen sie den hauseigenen Servicebetrieb oder externe Handwerksfirmen. Außerdem gehört die Vermietung der Stellplätze und ggf. zusätzlicher Keller zu ihren Aufgaben.

Über die BVE App werden Klaus Sievers und Ingo Pöttrich regelmäßig an ihre Pflichten in puncto Verkehrssicherheit erinnert: So müssen zum Beispiel die Geräte auf den Spielplätzen wöchentlich geprüft werden. »In der App hake ich dann ab, ob Schaukel, Klettergerüst & Co in Ordnung sind«, erzählt Ingo Pöttrich. Auch die Gehwege gehen sie wöchentlich ab, um Unfällen – beispielsweise durch hervorstehende Platten – vorzubeugen.

Jeden Monat kontrollieren Ingo Pöttrich und Klaus Sievers zudem die Tiefgaragen und deren Beleuchtung. Bei den sogenannten Jahresinspektionen werden sämtliche Dächer und Treppenhäuser begutachtet: Sind die Geländer fest? Gibt es Beschädigungen der Dächer? Wie sehen die Fenster und Außenfassaden aus? »Die wiederkehrenden Termine sind wichtig, aber es ist für mich selbstverständlich, dass ich mich immer mit offenen Augen durch die Quartiere bewege«, sagt Klaus Sievers. »Wenn es nachts gestürmt hat, ist es klar, dass ich am nächsten Tag die Bäume überprüfe und damit nicht bis zum nächsten turnusmäßigen Termin warte.«

Um 16:00 Uhr geht es für die Hausmeister meist in den Feierabend – es sei denn, es stehen Vor- und Endabnahmen von Wohnungen an. »Dabei richten wir uns zeitlich nach den Mitgliedern. Wenn sie arbeiten müssen, kann das auch mal nach 16:00 Uhr sein«, erzählt Klaus Sievers. »Der Job ist vielseitig und hat auch eine soziale Komponente, ich schätze den persönlichen Austausch mit den Mitgliedern. Das ist es, was die Arbeit und auch den BVE ausmachen.« Die Extrameile: Neben den regulären Sprechstunden am Morgen ermöglicht der BVE auch eine Abendsprechstunde. Ingo Pöttrich und Klaus Sievers stehen den Mitgliedern montags zwischen 18:00 und 19:00 Uhr zur Verfügung, um dringende Fragen zu klären und mögliche Reparaturaufträge anzunehmen.

Feine Unterschiede lassen sich nicht nur im Arbeitsalltag der beiden Hausmeister, sondern auch in den Quartieren selbst erkennen: In Billstedt und Horn stehen Hochhäuser mit bis zu 13 und Mehrfamilienhäuser mit vier bis acht Etagen. In Blankenese und Iserbrook kommen die meisten Mitglieder dagegen ohne Aufzug aus. Kein Wunder, der Großteil der Häuser besteht aus zwei bis vier Etagen. »Besonders ist hier außerdem der Mix aus Neubau und altem Bestand«, erzählt Klaus Sievers. Ob alt oder neu, ob zwei oder dreizehn Etagen: Alle Mitglieder können sich auf die gute Betreuung ihrer Hausmeister verlassen.